"Erkenntnis-Splitter" in der Nacht der offenen Kirchen @ Schondorf, Heilig Kreuz

27.06.2014 23:00
Europa/Berlin

"Erkenntnis - Splitter", so lautet der Titel unseres Anteils an der Nacht der offenen Kirchen am Freitag, 27. Juni 2014, in der Heilig-Kreuz Kirche in Schondorf. Im Anschluss an die Darbietungen des Schondorfer Kirchenchors, der von 22.00 Uhr bis 23.00 Uhr alte und neue Marienlieder singt, beginnen wir die letzte Stunde der Veranstaltung mit einem Potpourri aus szenischen Darstellungen, Monologen des Welttheaters und Gedicht-Rezitationen, alle zum Themenkomplex "Leben - Auferstehung".

In einer ersten szenischen Darstellung streiten sich die drei altgriechischen Philosophen Aristoteles (384-322 v.Ch.), Empedokles (495-435 v.Chr.) und Anaximander (610-547 v.Chr.) über die Definition und die Ursprünge von Leben. Es spielen Andreas Hackenberg (Empedokles), Martin Rempfer (Anaximander) und Michael Schulz (Aristoteles).

Hermann Hesses Gedicht "Stufen" (Elisabeth Lampert) und anschließend Rainer Maria Rilkes Gedicht "Das Karussell" (Holger Schmidt-Lutz) führen in der Lebensthematik weiter. Mit dem Monolog im Studierzimmer aus Johann Wolfgang Goethes "Faust" (Thomas Eichinger) werden die Splitter aus dem Reifeprozess eines Lebens beendet.

Heinrich Heines Gedicht "Belsazar" (Alex Dorow) zeigt menschliches Leben auf der Höhe der Macht und im Widerstreit mit göttlichem Wollen auf. Wie sehr wir im Leben miteinander verbunden vom Schicksal der Anderen betroffen sein können wird unter anderem aus Rainer Maria Rilkes Gedicht "Ernste Stunde" (Alexa Dorow) ersichtlich.

Der weltberühmte Monolog "Sein oder Nichtsein" aus William Shakespeares Drama "Hamlet" (Madeleine Engmann) zeigt nicht nur die Zerrissenheit in den wichtigen Entscheidungsfindungen menschlichen Lebens auf. Dass hier der Prinz von Dänemark weiblich besetzt ist, soll gleichzeitig die geschlechtliche Universalität dieses Geschehens verdeutlichen.

In einer ersten Annäherung an das Thema Auferstehung weist der faustische Monolog "Osterspaziergang" (Thomas Eichinger) auf das Wiederbeleben der Natur, während die abschließende szenische Darstellung "Die Frauen vom Grab" die christliche Auferstehungsgeschichte aus den Augen der verängstigten und verunsicherten Jünger und Jüngerinnen Jesu aufzuzeigen versucht. Es spielen Ariane Casagrande (Magdalena), Alexa Dorow (Johanna), Alex Dorow (Simon), Thomas Eichinger (Johannes), Andreas Hackenberg (Andreas), Lioba Lutz (Miriam), Martin Rempfer (Ja'akov), Michael Schulz (Levi) und Birgitta Wolfrum (Salome).

Beide szenische Darstellungen wurden von Holger Schmidt-Lutz verfasst, der auch die Auswahl der anderen Texte besorgte und für die Gesamtinszenierung verantwortlich ist

Mit entsprechenden Lichteffekten (Martin Elsässer) wollen wir versuchen, die Einzigartigkeit eines jeden Textes kenntlich zu machen. Damit dem Publikum Gelegenheit bleibt, aus unseren Splittern eigene Erkenntnisse zu gewinnen, wird zwischen den einzelnen Darbietungen meditative Musik auf der Orgel gespielt (Erich Unterholzner).